FAQs zum Neuen Triadischen Denken® (NTD)




Welches Menschenbild liegt dem NTD zugrunde?

Das Neue Triadische Denken ist in einem psychobiographischen Sinne anthropozentrisch, indem es den Menschen als wahrnehmendes, denkendes und handelndes Individuum, als Persönlichkeit in den Mittelpunkt stellt. Das unterscheidet es von sozial- und naturwissenschaftlichen Denkweisen.

Hinter dem Modell der menschlichen Praxis stehen passende Annahmen über den Menschen. Das triadische Denken trägt der Inhomogenität des Menschen: seiner artverschiedenen Sinne, Verarbeitungsprozesse (Fühlen, Denken, Reflexe) und mannigfaltigen Handlungsformen Rechnung. (Multisensuell, multiprozessoral, multioperativ) Es ermöglicht ein Verständnis und eine Bildung von Menschen jenseits der Prämierung des Ideals von Konsistenz und Widerspruchsfreiheit.

Das NTD überschreitet diese Dimension, indem es den Menschen als soziales Wesen, als Faktor sozialer Praxis, als Subjekt in Sozialsystemen, auffaßt.

Wie fragmentiert auch immer, der Mensch geht in soziale Systeme ein, handelt als Teil von Gruppen, Teams, Institutionen und Gesellschaften. Seine Praxis läßt sich dann nur verstehen und gestalten, wenn wir die sozialen Systeme, die ihn normieren, verstehen. So bleibt uns nichts anderes übrig, die psychodynamische Beschreibungsstufe zu verlassen und daneben auch die soziale Dimensionen zu berücksichtigen.

Aber der Mensch ist nicht nur ein 'Ensemble der gesellschaftlichen Verhältnisse' (K.Marx) oder ein 'être collectif' (Goethe im Gespräch mit Soret) sondern auch ein Teilelement der natürlichen und technischen Welt.

Das NTD ergänzt die soziale sowie die auf die Persönlichkeit orientierte Dimension durch eine kulturelle, indem es die Menschen als Gattungswesen, als lebendes Ding in einer Welt, die durch andersartige Dinge (Faktoren) ebenso bestimmt wird, auffaßt.

In Kulturen ist der Mensch lediglich ein Faktor einer - triadisch zu reduzierenden - Interaktionsbeziehung. Die anderen Faktoren sind eine Auswahl aus Natur und Technik. Selbst wenn man ihn prämiert, und ihn als Katalysator von Systembildungen identifizieren kann, bleibt er ein Teilelement, ein Pol eines Verhältnisses. Er zählt dann nur als Exemplar der Gattung, nicht als biographisches Individuum, also nicht als Persönlichkeit, und nicht als sozialer Funktionsträger. In dieser Denkweise ist das NTD ökologisch und es bedarf natur- und ingenieurwissenschaftlicher Erkenntnisse, letztere haben sich. im Rückgriff auf die technische Informatik in der Modellbildung am deutlichsten gezeigt.
Im Ergebnis: Das Menschenbild des NTD: Triadische Anthropologie.

ntdfaqs, id1059, letzte Änderung: 2021-09-22 18:03:16

© 2023 Prof. Dr. phil. habil. Michael Giesecke